08.06.2014 - StormChasing

Heute war das Gewitterrisiko in einem Streifen von Benelux bis zur Ostsee sehr hoch, mit der Gefahr lokaler Unwetter. Zunächst sah es am Mittag nicht so gut aus, doch gegen 15 Uhr bildeten sich im Länderdreieck Niedersachsen/Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern neue Zellen, die unter schneller Verstärkung langsam aber stetig nordostwärts in Richtung Schwerin zogen. Wir fuhren über die A20 parallel zu den Zellen nach Osten.

Zwischen Wismar und Schwerin fuhren wir dann von der Autobahn ab und kamen näher an die Zellen heran:

Erste Strukturen waren zu erkennen:

Aus persönlichen Gründen mussten wir allerdings die Fahrt abbrechen und wieder in Richtung Lübeck zurück fahren. Das war jedoch gar nicht so schlimm, denn südöstlich von Hamburg entwickelten sich neue Gewitterzellen, die sich zu einer schweren Unwetterfront vereinten und geradewegs auf die Region zu zogen, wo wir entlang fahren mussten. Also konnten wir vom Auto aus noch einige sehenswerte Fotos machen. Schon früh ahnten wir, dass sich vor der Front eine Shelfcloud aufgebaut hatte. Es dauerte nicht lange, da waren erste Strukturen zu sehen. Auch waren vor der Shelfcloud sogenannte "Inflow-Bänder" zu erahnen, dabei handelt es sich um Bänder aus niedrigen Wolken, die parallel zu den Bodenwinden ausgerichtet sind und in ein Gewitter oder darauf zu ziehen. Auf dem Foto ist dies aber nicht eindeutig zu erkennen:

Als sich die Shelfcloud näherte, wurde es darunter immer dunkler, das sah teilweise schon angsteinflößend aus. In Echt sah es noch dunkler aus als auf den Fotos:

Jetzt war auch die Unterseite zu erkennen, dahinter blitzte es gelegentlich aus dem Niederschlagsfeld:

Dieses Bild ist etwas grün geraten, so sahen die Wolken nicht wirklich aus:

Nach der Passage der Shelfcloud, die mit starkem Wind verbunden war, setzte auch relativ schnell der Regen ein. Dieser war zeitweise extrem stark, verbunden mit starken Fallböen. Hagel gab es keinen, dafür schlugen aber alle 20-30 Sekunden irgendwo in der Region Blitze ein, teilweise so hell, dass man dachte es trifft gleich unser Auto. Aber bei geschlossenen Fenstern besteht da ja bekanntlich keine Gefahr, dass man von einem Stromschlag getroffen wird.

Hier ein Zeitraffer zur "Fahrt ins Unwetter":

Ein ganz ordentlicher Start in die Chasing-Saison 2014, hoffentlich geht es so weiter. Was wir bisher von zuhause aus gesehen haben war ja auch nicht schlecht.