15.05.2016 - StormChasing nach Bad Segeberg

Eine Schauerstaffel mit eingelagerten Gewittern zog heute quer durch Schleswig-Holstein. Lübeck blieb weitestgehend trocken, weiter westlich wurden immer wieder die selben Regionen getroffen. Wir konnten eine recht starke Gewitterzelle bei Bad Segeberg ablichten:

Hier war ein bisschen Rotation drin:

Rückseite mit Mammatus:

 

23.05.2016 - Superzelle zwischen Bad Oldesloe und Bad Segeberg

Am späten Nachmittag entwickelten sich zwischen Hamburg und Lüneburg einige Gewitterzellen, die mit relativ langsamer Zuggeschwindigkeit nach Norden zogen. Zunächst warteten wir von Lübeck aus ab, ob sich die Zellen zu einer Front vereinigen, dies trat aber nicht ein. Die meisten Zellen verschwächten sich wieder, nur eine intensive Zelle nordöstlich von Hamburg blieb "am Leben" und verstärkte sich weiter - nichts wie los!

Wir fuhren von der A1 Richtung Süden bei Reinfeld i.H. ab und nahmen die Landstraße nach Bad Oldesloe. Leider gibt es hier viel Wald, erst beim Erreichen von Bad Oldesloe sahen wir erste Strukturen an der Unterseite:

Das verspricht Großes...

Nach einer Irrfahrt durch eine Wohnsiedlung fanden wir endlich eine gute Position zum Ablichten der Zelle - und siehe da, was für ein Teil!

Laut Niederschlagsradar wies die Zelle im Kern zeitweise fast die höchste Reflektivität auf. Möglich, dass es auch gehagelt hat, aber wir wollten uns natürlich vom Niederschlagskern distanzieren, um die tollen Strukturen davor beobachten zu können:

Rechts unten, das ist kein Tornado (das wäre wohl ein ziemlich heftiger gewesen):

Das Gesamtbild wird immer spektakulärer:

Texas? Oklahoma? Nein, Schleswig-Holstein!

Die Zelle war mittlerweile schon recht nah, und das Niederschlagsgebiet rechts auf den Bildern verhüllte schon die ersten Bäume in der Ferne, daher wollten wir uns nochmal umpositionieren. Die Zelle zog wie gesagt recht langsam, deswegen fuhren wir gemächlich wieder ein paar Km zurück nach Reinfeld. Dabei landeten wir aber fast immer vor roten Ampeln und einem Bahnübergang, weshalb die Zelle doch ziemlich nah kam. Als wir am Bahnübergang standen, schlug vielleicht 500m rechts neben uns ein Blitz ein, und just in dem Moment als der Donner los knallte, fing es ordentlich an zu regnen. Dicke Tropfen, kein Hagel. Nun mussten wir uns etwas beeilen, um wieder einen genügenden Abstand zur Zelle zu bekommen...

Die Zelle ordnete sich nun immer mehr linienförmig an und bildete eine Böenfront aus:

Wir distanzierten uns erstmal ein Stück von der Zelle, um uns an der A20 westlich von Lübeck zu positionieren. Dort wollten wir den Platz anvisieren, von dem aus wir auch am 04. April 2016 eine Zelle beobachteten. Nun machte es aber den Anschein, als würde die Zelle nach rechts ausscheren, und genauen Kurs auf Lübeck nehmen. Wir wollten uns daher wieder zurück nach Lübeck begeben, bevor wir aber dort einen geeigneten Platz zum Beobachten finden konnten, verschwächte sich die Zelle laut Radar innerhalb von 15min deutlich und löste sich schließlich doch recht schnell fast ganz auf - Nur die Shelfcloud blieb noch etwas bestehen...

Im Nachhinein wäre es besser gewesen, die Zelle von Reinfeld aus noch weiter zu beobachten, denn danach verschwächte sie sich rapide. Aber wir wollen uns nicht beschweren, uns sind tolle Aufnahmen gelungen!